Wege nach Belo

Eine Flussfahrt nach Belo sur Tsiribihina – eine alternative Anreise. Inzwischen sitzen wir wieder in der Piroge und werden zügig den Fluss hinunter gepaddelt. Vor uns ist der Paddler und hinter uns Daniel, der das Boot steuert und für die vier Tage auf dem Fluss Tsiribihina unser Führer ist. Gestern begann unsere 200 km lange Bootsfahrt. Der Wasserstand war durch die Trockenzeit (es ist August) nicht sehr hoch, weshalb wir öfters auf Sandbänken aufliefen. So hieß es aussteigen und die Piroge darber hinwegziehen, bis wir wieder genug Tiefgang hatten. Nach einer weiteren halben Stunde leckte unser Boot. Daniel hatte die Piroge kurz vor unsere Abfahrt neu erworben – wir waren sozusagen auf Jungfernfahrt – und so kannte unser Bootsführer die Schwachstellen noch nicht. Das Loch wurde mit Hanfschnur und Lehm gestopft. Daraufhin war das Boot wieder „flusstüchtig“. Am Nachmittag wurde der Fluss tiefer, aber auch trüber. Die stärkere Strömung trägt mehr Erde und Sand mit sich; ein Folge der Abholzung der Wälder. Am Abend trafen wir dann auf den Hauptfluss, auf dem wir jetzt bis Belo, unserem Zielort, bleiben werden. Am sandigen Ufer errichteten wir unser Nachtlager. Wir bauten die Zelte auf, unsere Begleiter machten sich gleich daran, Treibholz für das Feuer zu suchen und begannen mit dem Kochen. Daniel schnappte sich das Huhn, das die Flussfahrt gackernd im Bug des Bootes verbracht hatte, schlachtete es und Minuten später brutzelte es schon im Topf. Schon vor Sonnenuntergang wurden wir von leisen Stimmen geweckt. Unsere Begleiter waren bereits wach und bereiteten das Frühstück. Es war noch sehr kühl in der Morgendämmerung. Nach Spiegelei, Brot und heißem Kaffee brachen wir auf. Daniel verstaute unsere Rucksäcke im Boot und bereitete unsere bequemen Sitze.