Die Bevölkerung
Nicht Afrikaner, nicht Asiaten sondern eine Mischung zwischen beiden. Achtzehn Ethnien oder Volksgruppen mit eher asiatischen Gesichtern und Kulturen im Hochland – Reisterassenanbau – und mit eher afrikanischen in den Steppengebieten und an den Küsten – Rinderzüchter und Fischer –, die Merina im Hochland, die ein gesamtmadagassisches Königreich geschaffen haben, und die Sakalava an der Westküste, die sich nie wirklich unterwerfen ließen. Aber alle sprechen eine Sprache: madagassisch. Und trotz einer Vielfalt an Sitten und Gebräuchen eint sie eine gemeinsame Kultur. Ihre geistige Grundlage ist die Verehrung ihrer Vorfahren, der Glaube an die Macht der Ahnen.Ihr alltägliches Zusammenleben wird durch eine Vielzahl ungeschriebener Gebote und Verbote – Fady – geregelt. Und der gesellschaftliche Grundkonsens beruht auf dem Solidaritätsprinzip der Fihavanana, wonach sich alle Madagassen irgendwie als Angehörige einer großen Familie verstehen.